22. Februar 2017

Sävsjö und Ohnmacht

Die Ferien haben begonnen und somit auch der Spass. Gleich nach der Schule bin ich zu Sofia (der anderen Schweizerin) nach Sävsjö gefahren. Sie wohnt sehr abgelegen im Wald mit Kühen - richtig schwedisch. Unsere Wiedervereinigung feierten wir mit selbstgemachtem Lindt-Mousse, Rivella, das sie geschickt bekam und einem frisch gebackenen Zopf, der ihre Gastmutter leider einfach in einen Plastiksack am Abend packte, worüber wir uns am nächsten Morgen ziemlich aufgeregt haben. Dazu hörten wir natürlich noch Schweizer Klassiker wie "Ewigi Liebi" und "W.Nuss vo Bümpliz".


Am Tag darauf machten wir uns auf zu einem AFS-Event mit Aktivitäten und Übernachtung. Dieser wurde als Schulprojekt von einer ehemaligen Austauschschülerin organisiert, die letzten Sommer von New Jersey zurückkam. Und zwar begannen wir mit Bodaborg.Das und ist eine Freizeitattraktion für Freunde und auch Familien, die es ein bisschen überall in Schweden gibt. Es gibt verschiedene Schwierigkeitsstufen in unterschiedlichen Räumen. Man kommt einfach in einen Raum und muss heraus finden, was die Aufgabe ist. Wenn man es schafft, geht es weiter in einen nächsten Raum, wo man dann erneut irgendwas herausfinden muss. Scheitert man, muss man nochmals anfangen vom Beginn. Die Aufgaben können Hirn, Geschicklichkeit oder auch Muskeln beanspruchen. Es ist also für jeden was dabei und man muss sehr gut als Team funktionieren. Aber das Schwierige war, darauf zu kommen, was man machen muss. Nach einer Stunde hatten wir noch immer keine Quest geschafft und die Frustration wuchs und wuchs. Zum Glück half uns danach Elsa, das schwedische Mädchen, denn sie war schon öfters da.
Am Abend buken wir schwedischer "Kladdkakan" und "Chokladbollar" und hatten einfach eine sehr gute Zeit. 


Wie richtige Touristen standen wir am nächsten Tag am Zaun des Elchgeheges, ausgerüstet mit unseren Handys und schossen Unmengen Fotos. Ich habe zwar im Herbst schonmal drei Elche gesehen als ich beim Eindunkeln Rad fuhr, aber jetzt endlich mal von Nahem und halt so richtig. Wir konnten sie sogar streicheln und ich habe genau dann entschieden, dass ich ein neues Lieblingstier habe. Aber die Rentiere waren auch sehr liebenswert. Die anderen haben anschliessend noch Elchwurst gebraten, worauf ich dankend verzichtete.



High Five Elch!

 Mit Elsa konnte ich unglaublich gut sprechen und wir fanden sehr viele Gemeinsamkeiten aus unseren Austauschjahr. Klar kann man mit allen Menschen über den Austausch sprechen, aber nur wenn man das Selbe durchlebt hat, kann nachvollziehen, wie man sich fühlt. Es hat einfach sehr gut getan, mal alles abzuladen. Sie hat mir auch gleich angeboten, dass ich sie immer anrufen könne, wenn ich ein Problem habe. Auch wenn es Zwei Uhr in der Nacht sei. Als ich ihr dann noch erzählte, dass ich es schwierig finde mit Freunden in der Schule und auch sonst einige Probleme habe, bekam ich sogar das Angebot, bei ihrer Familie einzuziehen. Das habe ich dann dankend abgelehnt. Aber wenn ich nicht so eine tolle Gastfamilie hätte, wer ich von der Idee sehr angetan. Mir ist wieder eingefallen, dass ich genau wegen solchen Menschen diesen Aufenthalt hier in Schweden mache.

Danach blieb ich noch einen Tag bei Sofia und nachdem wir uns Växjö angeschaut haben, fuhr ich dann nach Hause. Es waren sehr intensive Tage und ich war dann schon ziemlich froh, als ich endlich wieder in meinem eigenen Bett schlafen konnte. Doch am nächsten Morgen ging es schon wieder mit dem Zug Richtung Malmö, wo ich mit Aimée zum Einkaufen verabredet war. Nachdem wir nach zwei Stunden langsam hungrig wurden, suchten wir uns ein kleines Café im Shoppingcenter. Als wir eben an der Theke auf unser Essen warteten, kamen auf einmal meine Nachbaren um die Ecke. Was für ein Zufall, dass wir uns genau in Malmö trafen. Auf einmal brach Aimée neben mir zusammen und lag bewusstlos am Boden. Ich war richtig überfordert mit der Situation, weil ich so etwas noch nie erlebt habe. Zum Glück war meine Nachbarin da, die gleich reagierte und den Krankenwagen rief. Ich stand unglaublich unter Schock, fast noch mehr als Aimée. Ihr ging es danach erstaunlich gut, aber zur Kontrolle fuhren wir dann noch mit der Ambulanz ins Krankenhaus. Tja, nun haben wir auch ein schwedisches Krankenhaus erlebt, hätten jedoch auch gerne darauf verzichten können. Die Ärzte konnten uns auch nicht erklären, wieso dies passierte, aber lieber einmal zu viel abchecken als einmal zu wenig. Keine Angst, es geht ihr gut und ihre Gastmutter kam dann auch ziemlich schnell zu uns. 


Heute konnte ich ein bisschen verschnaufen, bevor es dann morgen zum Skifahren und zu Elsa geht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen