12. Oktober 2016

25manna

Was für ein Wochenende! 
Meine neue Familie hat neben dem Fussballspielen auch eine zweite Leidenschaft, nämlich Orientierungsläufe. Deshalb haben wir das vergangene Wochenende in Stockholm bei einem Wettkampf mit ihrem Klub, OK Vilse 87, verbracht. Am Freitagmittag ging es los, da ich netterweise für die letzten zwei Schulstunden entschuldigt wurde. Im Car mussten wir 6 Stunden aushalten bis wir dann endlich in unserem Hotel ankamen. Doch mit Kopfhörern, Essen und sogar dem Film Mamma Mia, den wir dabei hatten, ging die Zeit schnell vorbei. In unserer Unterkunft trafen wir noch viele andere OL-Klubs an, welche am kommenden Tag ebenfalls starteten. Der Event bestand aus zwei Tagen bei denen über 250 Klub von Schweden und ich glaube auch Finnland anreisten. Am ersten Tag gab es eine Stafette bei der jeder Klub je nach Grösse eine oder mehrere Teams zusammenstellte. Da bei uns jemand ausfiel und nicht mitkommen konnte, sprang ich ein und rannte ebenfalls eine Strecke. Es war zwar bloss eine kurze und einfache, jedoch bin ich schon nur sehr stolz, dass ich mich alleine im Wald zurechtfand. Es war ja erst mein zweites Mal, dass ich OL machte und erstaunlicherweise war ich nicht mal so langsam. Jeder Klub musste verschiedene Teile der Stafette decken und es gab immer kleine Regeln. Zum Beispiel, dass als erstes eine Frau rennen muss oder dass bei einer Strecke nur Person unter 19 oder über 45 rennen durften. 

Achtung, fertig, ab in den Wald!
Das Gelände war riesig und es hatte unheimlich viele Leute. Alle rannten in ihren Klubjacken und T-Shirts rum und man konnte immer gleich sehen, wohin der jeweilige Läufer gehörte. 
Ich dachte eigentlich, dass ich meine Winterjacke erst im November brauchen würde, doch in Stockholm war es so unglaublich kalt und wir liefen mit Handschuhen, Mütze und 4 Schichten rum und hatten immer noch kalt. 
Ich trug unser Tenü mit ganzem Stolz


Wie der Zufall es so wollte, traf ich sogar ein bekanntes Gesicht aus der Schweiz dort. Siri, ein Mädchen aus meiner Schule ist momentan ebenfalls für ein Jahr in Schweden, genauer gesagt in Eksjö an einem Gymnasium. Sie ist jedoch nicht mit einer Organisation wie ich hier, sondern um hier OL zu machen an einer darauf spezialisierten Schule. 
Ich wusste zwar, dass sie ebenfalls in Stockholm am "25manna" sein würde, jedoch hat es da so viele Menschen gehabt, dass ich sie auch nach Suchen nicht fand. Nachdem ich das zweite Mal vergebens bei ihrem Klubzelt war, habe ich es schon aufgegeben. Doch dann, als ich gerade mit meinem Gastvater und meiner Gastschwester das Gelände verlassen wollte um nach Stockholm ins Zentrum fahren, sah ich ich sie aus dem Augenwinkel ganz kurz. Ich schrie meinem Gastvater ein kurzes "vänta!" (wartet) zu und suchte meinen Weg durch die Massen um zu ihr zu gelangen. Als ich sie dann fand, war ich mir auf einmal überhaupt nicht mehr sicher, ob sie es wirklich war und stupste sie vorsichtig von hinten an. Wir konnten gar nicht realisieren, dass wir uns hier in Schweden sehen und es war einfach toll sie zu sehen. 

Ein Beweis-Selfie war natürlich ausserordentlich wichtig!
Von der Stadt haben wir leider nicht sehr viel gesehen, da wir nur ungefähr eine Stunde im Zentrum waren und die haben wir bei der Einkaufstrasse verbracht, wo wir irgendein Laden für meine Gastschwester suchten. Doch was ich gesehen habe, hat mir gefallen und ich hoffe, dass ich mal länger da bin und die Stadt richtig anschauen kann. 

Nicht alle waren gleich motiviert für dieses Foto bei der Central Station
Vor dem Segels torg in Stockholm
Der zweite Tag war dann ein individueller Wettkampf. Eigentlich waren alle für Kategorien angemeldet, aber man kann das auch noch vor Ort nachholen, was ich gemacht habe. Dieses Mal nahm ich ein anderes Level, das schwieriger war. Als ich dann alleine im Wald war, fühlte ich mich teilweise richtig verloren und hilflos. Doch als ich dann ins Ziel kam, war es ein unheimlich gutes Gefühl. Am Schluss wurde ich etwa 5. von 95 in meiner Kategorie. In meinem Klub glaubten sie mir nicht wirklich, dass ich das noch nie zuvor gemacht habe. Ich nehme an, dass die meisten wahrscheinlich jünger waren als ich und ich deshalb so ein gutes Ergebnis hatte, aber was soll's, es war erst mein drittes Mal :)


Danach ging es wieder im Car 6 Stunden zurück in den Süden. Als ich ankam, habe ich dann noch gemerkt, dass ich eigentlich noch ziemlich viel an einem Bericht in Geschichte hätte schreiben sollen, was ich verdrängt hatte. Und so ging ein sehr aufregendes und langes Wochenende vorbei :)


(man muss mich nicht suchen, ich bin nicht drauf)




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